2021-10-28 | Freedom Day
Freedom Day?
Ich finde, der Begriff „Freedom Day“ legt die Messlatte viel zu hoch.
https://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentswahl_in_S%C3%BCdafrika_1994
Machen wir uns nichts vor. Hierzulande reicht eine Trillerpfeife oder der belehrende Fingerzeig auf klischeehaft-klassische (harte) Diktaturen, um die eigenen Leute wieder auf den Teppich zu bringen und jede Kritik unter denselbigen zu kehren. Sanft gebettet auf dem flauschigen Flokati der Selbstgefälligkeit, mit Dreckpolster, döst der Deutsche vor sich hin. In der Gewissheit, dass unsere gute Bundesrepublik schon lange eine freiheitlich-demokratische Rechtsordnung mit Gewaltenteilung, freien Wahlen und allem Pipapo sei. Haben wir schließlich alle mal in der Schule gelernt. Vollständige Demokratie, sagt auch die Wikipedia! Hier weht also der Geist der Freiheit. Hier können die Rechtschaffenden machen, was sie wollen, solange Steuergelder fließen und/oder die Medien mitspielen und/oder die systemrelevante und/oder umweltschädigende Kacke einigermaßen friedlich vor sich hindampft.
Bei uns haben sogar Menschen von niederem Stand das Recht, ihre Meinung frei zu äußern. Man darf fast alles sagen, solange man nicht danach lebt. Im modernen Deutschland droht Dir, anders als etwa in China, Nordkorea oder Russland, wegen freier Meinungsäußerung noch lange kein Knast oder Umerziehungslager. Du verlierst halt nur Deinen Job und Deine Reputation, bekommst gegebenenfalls Ärger mit Behörden und saftige Geldstrafen aufgebrummt. Für diese faire Behandlung könnten wir alle mal bisschen dankbarer sein!
However, freedom is pending...
Die Pandemie hat uns alle zu besseren Sklaven Menschen gemacht. Nach 18 Monaten unter kompetenter Betreuung durch Expertenbehörden konnten einem Großteil der Population tiefgreifend solidarische Verhaltensänderungen ankonditioniert werden. Immer häufiger hört man von Musterexemplaren, die halten Social Distancing, Masketragen, Verfolgung, Testung und Impfung für eine „neue Normalität“, mit der man sich arrangieren könne. Tatsächlich: Jedes Kind und jeder kindlich-naive Erwachsene fühlt sich dank Hygienemaßnahmen auch gleich bedeutend sicherer!
Erfreulich für die Autoritäten, doch in vielen Fällen könnte dieser bemerkenswerte Trend zur Selbstverleugnung noch immer auf eine Variante des sogenannten Stockholm-Syndroms zurückzuführen sein. Die wäre allerdings therapierbar und insofern keine nachhaltige Lösung im Sinne der neuen Weltordnung. Denn mittelfristig ist die sogenannte Extinktion (Löschung) der alten und nicht mehr zeitgemäßen Wünsche und Verhaltensmuster anzustreben. Mit den weiteren Konditionierungsstufen wird man schärfere Sprachregelungen und Neudefinitionen einführen. Ein vereinfachter Wortschatz, wie er insbesondere von käuflichen Massenmedien genutzt wird, soll destruktives Denken bereits im Ansatz verhindern. (Beispiele für ein solches Neusprech, das bereits Einzug in die Alltagssprache gefunden hat: „Arbeitgeber“ und „Arbeitnehmer“ statt Kapitalist und Arbeiter. „Rundfunkbeitrag“ statt Zwangssteuer. „Leugner“ statt Skeptiker. „Schwurbler, Hassredner“ statt Andersdenkender. „Realpolitik“ statt Korruption. „Nachrichtenagentur“ statt Propagandaschmiede... u.v.m.)
Romantisch-verklärte Erinnerungen an Freiheiten, Lebensperspektiven und Wahlversprechen, die es den Überlieferungen nach in der Vergangenheit einmal gegeben hat, sind im Sinne der neuen Wahrheit zu korrigieren. Als unterstützende instrumentelle Reize kommen einmal mehr die klassischen Hebel, wie sozialer Abstieg, Tempolimits und erhöhte Lebenshaltungskosten zum Einsatz. Scheinbar schicksalshaft auftretende Nebenkriegsereignisse werden die unrealistischen Erwartungen der Bürger an ein Leben in „Frieden, Freiheit und Demokratie“ dämpfen und schließlich komplett beseitigen. An ihre Stelle tritt ... die Volksgemeinschaft.
Zur Untermauerung der behördlichen Befugnisse wird man auch das Pandemie-Thema in so mancher Neuauflage herausbringen. Schon die Tatsache, dass es in jedem Jahr einen Herbst und Winter gibt, reicht beim homo territus aus, um die ankonditionierten Verhaltensmuster aufzufrischen. Die nächste Angsterzeugungsstufe („Welle“) kommt bestimmt! Latente Unsicherheit, ein ständiges emotionelles Auf und Ab, werden in der Neuen Normalität® der entscheidende Co-Faktor sein, um Gehorsam und Arbeitsleistung aufrecht zu erhalten. Die große Leistung von Staaten und Massenmedien besteht darin, den Stresspegel in der Bevölkerung auf einem mittleren Plateau zu halten, damit Kritik, Zweifel, Resignation oder gar Widerstand nicht etwa zunehmen.
In diesem Zusammenhang ist die bevorstehende Legalisierung einschlägiger Downer-Substanzen, wie etwa Cannabis oder Heroin, ausdrücklich zu begrüßen!